Müller: „Das war einfach ärgerlich und peinlich zugleich“

Frank Müller ist seit diesem Sommer Cheftrainer der SG Mutscheid/Houverath und tritt somit das Erbe von Dirk Kleefuß an. Nun spricht der 57-Jährige über die zurückliegende Vorbereitung seiner Mannschaft, den neuen Teamgeist, das bevorstehende Meisterschaftsspiel und verschiedene Personalien.

In diesem Sommer verließ Dirk Kleefuß die Spielgemeinschaft nach vier Spielzeiten. Wie kam es dazu, dass du die vakante Stelle übernommen hast?

Müller: Ich habe Dirk in meiner Funktion als Geschäftsführer beim SV Houverath als neuen Trainer für die SG eingestellt. Er fragte mich damals, ob wir das nicht zusammen machen könnten. So wurde ich dann aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit und dem Umstand des Flutereignisses vom 14./15.07.2021 zum Teilzeit-Co-Trainer. Mit Dirk verbindet mich eine freundschaftliche Beziehung, weshalb er mich frühzeitig in seine Pläne eingeweiht hat, das Amt des Trainers niederzulegen. Danach habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. Ohne Erfolg. Am Ende der vergangenen Saison habe ich zwei Spiele betreut. Beim letzten Spiel habe ich die Entscheidung getroffen das Amt zu übernehmen, nachdem ich die Mannschaft gefragt habe, ob sie mit mir in die neue Spielzeit gehen will. Es musste ein Trainer sein, der die Mannschaft und das Umfeld kennt und sich trotz einiger Abgänge dieses Amt auch zutraut. Bis jetzt habe ich es nicht bereut!

Du hast Marc Schmitz als spielenden Co-Trainer und die Robos (Ralf Ohlerth und Bernd Ohlerth) als Betreuer in deinen Trainerstab berufen. Wie sieht die Arbeitsteilung bei euch aus und warum hast du dich für die drei entschieden?

Müller: Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit in der Bundespolizei pendele ich mehrmals im Monat zwischen Heimerzheim und Potsdam hin und her. Demnach war es für mich schnell klar, dass ich Unterstützung brauche. Mit Marc habe ich bereits gute Erfahrungen in der Jugendarbeit und auch als Co-Trainer in der 2. Mannschaft gemacht. Mit Bernd und Ralf habe ich noch zusammen gespielt. Beide sind zuverlässige Jungs, die aus der SG nicht wegzudenken sind und demzufolge auch Verantwortung übernehmen können. Wir werden uns die Aufgaben teilen, sodass ich mir keine Sorgen machen muss, wenn ich einmal nicht vor Ort sein kann um ein Training oder ein Spiel zu coachen. Ich schätze alle drei und bin froh, dass sie mir zugesagt haben.

Deine Mannschaft hatte in diesem Sommer einige Abgänge zu verzeichnen. Allerdings konntet ihr auch einige Neuzugänge für euch gewinnen. Wie hat sich die Mannschaft zusammengefunden?

Müller: Das ging eigentlich überraschend schnell. Nachdem ich mich auf die Suche nach neuen Spielern begeben habe, konnte ich einige ehemalige Jugendspieler aus Houverath wieder für den Verein und somit auch für die SG gewinnen. Das hat der Mannschaft ein neues Bild gegeben, sodass sich eine gute Mischung aus “Alt und Jung” gebildet hat. Die Abgänge im Mittelfeld haben wir sehr gut kompensieren können. In der Offensive wird sich das noch herausstellen müssen.

Mit den drei Testspielen gegen Wershofen-Hümmel, Berg-Freisheim und Flamersheim/Kirchheim II sowie dem Pokalspiel gegen Flamersheim/Kirchheim im Rücken – wo steht deine Mannschaft aktuell? Wie lautet dein Fazit nach der Sommervorbereitung?

Müller: Wir haben als Team schnell zusammengefunden und unser Ziel klar festgelegt. Die ersten Testspiele waren etwas holprig und unsortiert. Das habe ich auch nicht anders erwartet. Mit dem Pokalspiel gegen Flamersheim/Kirchheim kam der erste Härtetest, den wir gut bestanden haben. Das Ergebnis spielt hierbei für mich keine Rolle. In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft gezeigt, dass sie in der B-Klasse bestehen kann. Sie hat es dem A-Ligisten durch eine kompakte Mannschaftsleistung recht schwer gemacht. Im letzten Testspiel haben wir gegen die Zweitvertretung – bis auf einige Unzulänglichkeiten – daran anknüpfen können. Darauf lässt sich gut aufbauen.

Mit welchem Gefühl gehst du in die erste Meisterschaftspartie gegen FC Dollendorf-Ripsdorf?

Müller: Mit einem guten Gefühl, weil wir eine stramme Vorbereitung hinter uns haben. Ich bin mit der Entwicklung bis jetzt recht zufrieden, aber es ist noch Luft nach oben. Wir haben zum Saisonstart ein Heimspiel und in Houverath wird es nicht einfach die Punkte zu entführen, das kann ich versprechen!

Wie schwer wiegt der Drei-Punkte-Abzug, der durch den Nichtantritt zum Meisterschaftsspiel gegen Rotbachtal/Strempt in der Vorsaison zustande kommt?

Müller: Das war einfach ärgerlich und peinlich zugleich. Ich finde diese Regelung nicht in Ordnung, aber das ist meine Meinung. Am Ende haben wir uns das selber eingebrockt und werden damit leben müssen. Einfacher macht es die Sache nicht und man wird am Ende sehen, ob es für uns Auswirkungen haben wird.

Was sind eure Ziele für diese Saison?

Müller: Einen guten Platz im oberen Mittelfeld, den wir auf jeden Fall erreichen wollen – auch mit dem Drei-Punkte-Abzug.

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